Sonntag, 18. Februar 2007

Ich bin tatsächlich lebend zurückgekehrt

Okay okay. So überraschend war das eigentlich nicht ich gebs zu, aber ich dachte das wär der richtige Aufhänger, nach dieser doch länger als geplanten Sendepause. Was mich dann nämlich doch umgehauen hat, war das "Nachbereiten"/ Putzen. Aber dazu später mehr.
Zu aller erst: Das Biwak war klasse. Wo fange ich am besten an es zu beschreiben. Also wir sind mit unseren knapp 30kg Gepäck knapp 7 km zu einem nahegelegenem Berg marschiert, und als wir dort ankamen, haben wir unser Lager aufgebaut. Ganz clever: jeder Soldat trägt ein halbes Zelt mit sich rum (also ne halbe Zeltplane, 5 Heringe bzw. "Erdnägel", und eine Zeltstange.) So können zwei zusammen immer ein Zelt baun. Mit der Person, mit der man dann sein Zelt baut bildet man dann auch eine Art kleine Gruppe. Mit seinem "Partner" zusammen übernimmt man dann div. Dienste. Die da wären: Alarmposten, Streifenposten und Feuerwache. Dann gabs da auch noch ein paar andere Aufträge, die wir übernehmen mussten: Kfz-Wache und Spähtrupp.
Die nervigste Aufgabe, war der Alarmposten, man liegt zwei 1-2 Stunden (je nach Uhrzeit und Temperatur) auf dem kalten Boden und friert. Richtig cool war das nur, wenn mal ein Angriff oder ein feindlicher Spähtrupp kam. Dann darf man die Kameraden alarmieren und schon Mal ein bisschen los "ballern" paar gezielte Schüsse abgeben. Sowieso waren die meist nächtlichen Angriffe das Lustigste. Da hagelte es dann Schüsse und ständig wurde der Himmel und das Gefechtsgebiet von Leuchtmunition erhellt. Das War echt cool.
Die nervigste Aufgabe war die KFZ-Wache. Man soll eine Straße überwachen und alles und jeden, der diese Straße in eine Richtung passiert kontrollieren. Das könnte ganz lustig sein, da es theoretisch zu so netten Sachen wie Personenkontrollen und der Anwendung des "Unmittelbarern Zwangs" kommen kann. Aber wie mein Gruppenführer so schön sagt: "Die meiste Zeit seines Lebens, wartet der Soldat vergebens". Und so seht man einfach nur zwei Stunden in einer Deckung rum. Ich hatte KFZ-Wache am zweiten Tag, von 22-24 Uhr und ich hatte die ganze zwei Nächte insgesamt nur 4 Stunden geschlafen. Und jetzt kommt das Beste: bei der Wache darf man stehen... 2 Stunden. Ich bin beinahe im Stehen eingeschlafen.
Eine ganz cool Aufgabe war eigentlich der Spähtrupp. Man hat einen bestimmten weg, den man abgehen muss mit festgelegten Orten, an dem man beobachten soll, und bestimmten stellen, wo man von anderen Personen die Parole abfragen soll. Zum Schluss kam man dann zum Kompanie Gefechtsstand, der war besetzt durch einen ehemaligen KSKler. Mir wurde bei der Streifen-Einweisung extra mitgeteilt, dass ich den, wenn er die Parole auch beim zweiten Mal nicht weis, sofort erschießen soll. Leider kams nie dazu.. Tja schade.
Soviel erstmal zum Biwag. Hab jetzt natürlich vieles unerwähnt gelassen, z.B. Das essen, oder das morgendliche waschen und rasieren oder wie wir unser Lager aufgebaut haben usw. aber das wäre einfach zu viel für einen Artikel.
Denn ich will nun auch noch darüber berichten, was zur Funkstille die letzte Woche über geführt hat. Nachdem ich nämlich scheinbar gesund und munter am Donnerstag mit meiner Gruppe wieder zurück gekommen war, bin ich dann während der Nachbereitung krank geworden. Bestimmt an die 6-9 Stunden habe ich gebraucht, um den Lehm und Schlamm aus meiner Ausrüstung zu bekommen. Und das war mit Kopfschmerzen ganz und gar nicht spaßig.
Als ich dann am Wochenende zuhause ankam, hab ich mich nur noch ins Bett gehaun und mich ausgeruht. Leider war ich dann am Sonntag immer noch nicht fit und weil man bei der Bundeswehr nicht einfach zuhause bleiben darf wenn man krank ist, bin ich zum nächsten Standortarzt gefahren und hab mich von dem untersuchen lassen. Der hat mich dann direkt für ne Woche dort behalten. Und ich kann wirklich niemandem, der krank und bettlägrig ist empfehlen, das in einer Bettenstation der Bundeswehr aus zu kurieren. Nichts als weiße Wände und die weiße Decke zur Ablenkung, ziemlich unbequeme Betten und auch nicht so überragendes BW-Essen. Nagut, als ich mir von meinen Eltern dann meinem iPod, Mr Handy und was zum lesen hab bringen lassen, da war das ganze dann schon erträglicher. Gefreut hab ich mich dann trotzdem, als ich am Freitag entlassen wurde. Jetzt bin ich noch bis Dienstag KZH (Krank Zuhause) geschrieben.
Das bedeutet leider wohl auch, dass ich direkt auch das nächste Biwak diese Woche (19-22/23.02.) verpasse oder nur teilweise mitbekomme. Sowieso habe ich letzte Woche einige für die Alg. Grundausbildung relevante Unterrichte und Prüfungen wohl verpasst: Sandienst, scharfes Schießen mit dem MG und die praktische Wachausbildung. Ich bin jetzt tierisch gespannt, wann ich das nachholen soll. Nicht das ich am ende die Grundausbildung wiederholen muss...
Zum Schluss noch eine kleine Anekdote aus dem Biwak:
Eines Abends, gab es mal wieder alarm, und alle machten sich kampfbereit und aus einem Zelt, in dem gerade einer mit seiner Freundin telefoniert hatte, hörte man nur: "Liebling ich muss jetzt Schluss machen. Ein feindlicher Spähtrupp wurde gesichtet, den wir jetzt eleminieren müssen".

Montag, 5. Februar 2007

Ich geh auf Nummer Sicher

Ich hab mich jetzt doch dazu entschlossen auf nummer sicher zu gehn. Auch, wenn in unseren täglichen Essensrationen wohl Schokolade enthalten seien soll, werde ich noch eine extra Tafel mit nehmen... okay, der Entschluss viel mir nicht schwer ^^
Ein bisschen schwerer wird es moir wohl aber fallen, bis Donnerstag auf meine Gadgets (Mobile, PMP) zu verzichten. Und deshalb wirds auch kein bloggen und Musik hören im Schlafsack für mich geben und ihr müst für den Ausführlichen bericht über mein Biwag bis zum Wochenende warten. Ich werd aber ne art Feldtagebuch führen, um nichts zu vergessen. Sollte euch jetzt schon was einfallen, was ihr unbedingt wissen wollt, dann hinterlasst mir nen Komentar, bis Morgen gegen 7 Uhr werd ich mir die nochmal ansehn können.
Zwei wichtige Punkte, die mich dazu bewegt habe ohne meine Foto-/Bloggmaschiene zu fahren, war dass ich ne analoge Knipse mitnehme und dass wohl die Ausbilder Bilder machen werden und diese dann auf einer Fotocd für uns verewigen. Wir dürfen also gespannt bleiben. Bis Donnerstag dann.

Sonntag, 4. Februar 2007

evtl. Sendepause

Die kommende Woche beginnt zwar ziemlich locker (auf dem Plan steht nur Unterricht in geheizten Räumen :-) ), geht dann aber richtig in die Vollen mit unserm ersten Biwak. Dienstag bis Donnerstag leben im Feld. Bei der aktuellen Lage müssen wir zwar noch nicht mit Feindkontakt rechnen, aber die kann sich bis Dienstag ja noch ändern. Wird aber bestimmt auch ohne Feindkontakt erstmal ganz lustig.
Ich bin mir im Moment noch nicht ganz sicher, ob ich mein Handy mitnehmen und bloggen werd. Vielleicht wirds zwischen Dienstag und Donnerstag also eine kurze Sendepause geben. Mal sehn. Es bleibt spannend.